Stehen mir Dreads?

Eine Frage, viele Antworten

Damals, als das Internet noch nicht von Bilder geflutet war, musste man in einer sogenannten Illustrierten beim Frisör schauen, wie die künftige Frisur denn ungefähr aussehen wird. Heute kann man einfach bei google ein paar Stichworte eingeben und bekommt eine ganze Fülle an Inspirationen für Frisuren. Auch bei dem Thema Dreadlocks ist es nicht anders. Ob mit oder ohne Side-Cut, dicke oder dünne Dreads, mit offenem Haar oder komplett durchgedreaded, man findet für jeden Style mindestens ein Beispielbild. Und dennoch taucht in jeder Dreadlocksgruppe, jedem Forum, die Frage auf „Stehen mir Dreads?“. Die Fragesteller sehen immer anders aus. Haben unterschiedliche Hintergründe, Berufe, Alter, eine andere Sexualität, sind Veganer*innen oder auch nicht.
Da diese Frage also wohl jede*n brennend interessiert, versuche ich mich mal im folgenden Artikel an einer Antwort. Und ja: das alles, ohne dich auch nur einmal gesehen zu haben. Magie? Hellseherei? Arroganz? Absolute Stilsicherheit? Nö. Aber theoretisch ist die Frage eben leicht zu beantworten.

Die Kopfform: das Ja oder Nein zu Dreads?

Wenn man sich fragt „Stehen mir Dreads?“, schauen die meisten zunächst auf ihre Kopfform. Manche haben eher schmale Köpfe, andere eine Bumsbirne und wieder andere eine Herzform. Und alle Formen sind wunderbar. Nur besteht die Angst, dass ein eher rundes Gesicht durch Dreads dicker wird, ein schmales Gesicht hinter den Dreads verschwindet oder gar „übermannt“ wirkt. Das sind zunächst auch berechtigte Sorgen, allerdings haben Dreadlocks die wunderbare Eigenschaft, individuell gestaltet werden zu können. Das heißt, wenn du eine runde Kopfform hast, solltest du dir eher weniger voluminöse Dreads machen, die wiederum bei einer ovalen Kopfform sehr gut aussehen, sofern die Wangen nicht eingefallen wirken. Welche Dreadform zu deiner Kopf- und Gesichtsform passt, kann dir am besten ein Profi sagen. Wenn du einen Termin bei der DreadFactory machst, kannst du davon ausgehen, dass du ausgiebig beraten wirst und ihr gemeinsam deine persönlichen Dreadlocks herausfindet werdet. HIER findest du die Standortsuche.

Individualität der Dreadlocks

Die Frage „Stehen mir Dreads?“ sollte eher umformuliert werden in „Welche Dreadlocks stehen mir?“. Denn Dreads kommen in allen Dicken, Längen und Couleur daher. Je nachdem, auf was man steht oder wie es einem steht, können Dreadlocks dicker oder dünner erstellt und direkt danach verlängert werden, wenn man es denn möchte. Natürlich spielt das Ausgangshaar dabei eine Rolle. Wenn man viele, dicke Haare hat, kann man viele, dicke Dreadlocks machen oder aber noch viel mehr dünne Dreads. Lockiges Haar tendiert dazu, direkt bei der Erstellung voluminöse Dreads zu erzeugen. Also auch wenn der oder die Dreader*In deines Vertrauens schon viele Jahre die Haare filzen lässt und damit einige Skills hat, kann nicht immer alles mit allen Haaren gemacht werden. Auch hier hilft ein Termin vor Ort, um direkt von der Einteilung an schon die zu dir passenden Dreads zu finden.

Holzperle

Auch Schmuck und andere Verzierungen helfen, deine Dreadlocks zu deinen persönlichen und individuellen Dreads werden zu lassen. Die Art des Schmucks macht dabei beispielsweise auch noch einen Unterschied. Wenn du eher den natürlichen Look magst, kannst du auf Holzperlen zurück greifen oder dezenten Metallschmuck verwenden. Magst du es bunt und verspielt, sind bunte Glasperlen oder sogar Verlängerungen in Farbe möglich. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Frage ist also: welchen Stil möchtest du haben? Schau in unserem Shop vorbei und lasse dich inspirieren!

Metallperle
Metall Dreadperle

Dein Style, dein Leben

Mal eine ganz andere Perspektive: wieso fragen wir wildfremde Menschen „Stehen mir Dreads?“, bzw. ob sie glauben, dass uns etwas steht oder eben nicht? Wenn du gerne Dreadlocks möchtest, so das Phänomen, kannst du eigentlich davon ausgehen, dass sie dir auch stehen werden. Suchst du aber stattdessen mehr Unterstützung, diesen Schritt zu wagen?


Dreadlocks sind oftmals auch ein Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Man fühlt sich schon ein bisschen anders, wenn man plötzlich den Kopf voller Filz hat. Ein bisschen wild. Ein bisschen verwegen. Ein bisschen mehr… wie man selbst. Natürlich können Dreadlocks auch einfach als Frisur getragen werden, weil es man es grad chic findet. Und doch berichten viele Dreadheads davon, dass sie schon lange den Traum gehegt, sich aber lange Zeit nicht getraut haben, ihn auch umzusetzen. Für manche ist es jobbedingt schwierig, andere haben tatsächlich, glaubt man den Postings bei Social Media Plattformen, Angst davor, dass der Freund oder die Freundin einen dann nicht mehr liebt. Ganz ehrlich: drauf jeschissn. 

Wer dich liebt, sollte dich lieben, wie du bist, egal, welche Haare du auf dem Kopf oder sonst wo trägst (LINK). Du solltest dich schön finden, dich in deinem Körper wohl fühlen und du darfst durchaus verlangen, dass du genau so geliebt wirst. Denn, ohne dich zu kennen oder auch nur einmal gesehen zu haben, kann ich sagen: du bist schön, wenn du dich wohl fühlst. Und wenn Dreadlocks dazu beitragen, dass du dich mehr wie du fühlst, dann warte nicht auf das OK von anderen.  Zugegeben, wenn du danach deinen Job los wärst, deine Wohnung verlierst und geschieden bist, musst du dir vorher die Frage stellen: lag das alles an der Frisur? Bin ich bereit, das alles für Dreadlocks aufzugeben? Oder steht was anderes dahinter? (Du merkst, manchmal sind Haare doch etwas tiefgründiger, als gedacht)

Fragen, die du dir vorher stellen solltest

Du kannst natürlich alles auf eine Karte setzen, dir Dreadlocks machen und im Zweifelsfall eben deinen Job kündigen, deinen Dreadhead des Herzens finden, süße Babies machen, Ahornbäume pflanzen, einen Beagle adoptieren und gemeinsam die Welt rocken… ich bin eben romantisch veranlagt. Aber abgesehen von diesen drastischen Fragen, gibt es noch ein paar Basics, die du vor der Erstellung von Dreads beachten solltest.
Stehst du darauf, deine Haare zu bürsten? Jepp. Ich meine das ernst. Es gibt Menschen, die stehen einfach drauf und auf dieses Gefühl wirst du verzichten müssen. Ebenso auf tausend und ein Haarpflegeprodukt. Viva la Revolution! Die Produkte sind ohnehin zu teuer, besonders mit der Pink Tax (recherchier mal, ist schon gruselig). Du sparst also Geld.


Wenn du Profischwimmer*In bist, könnten Dreadlocks eher schwierig sein. Es gibt mittlerweile Schwimmhauben, aber dennoch wirst du dadurch langsamer werden. Wenn du also zu den Olympischen Spielen möchtest und als Flipper 2.0 dahingleitend die Medaillen holen willst, sind Dreadlocks nicht ideal.
In anderen Berufen musst du selbst schauen, wie du deine Dreadlocks schützt. Beispielsweise in Bereichen, die mit Tieren zu tun haben. Stichwort Streu, Stroh, Geruch, Pferdeäpfel. Oder wenn du in der Frittenbude arbeitest. Dreadlocks saugen Geruch auf. Da solltest du dir dann ein Tuch (Solche zum Beispiel) zulegen und damit deine Dreadlocks einwickeln.

Du merkst also: eigentlich ist die Frage „Stehen mir Dreads?“ recht einfach zu beantworten. <3

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